Foto: Franz Radner

Was die Ökumene vor Ort betrifft, so sind wir nicht nur durch die jährliche Gebetswoche für die Einheit der Christen (in der dritten Jännerwoche) mit lutherischen, römisch-katholischen, altkatholischen und anderen Nachbarn verbunden.

Es gibt immer wieder “Kanzeltausch” und gegenseitigen Besuch.

Außerdem gibt es gute Zusammenarbeit im Rahmen der Aktion “Notquartier” von Diakonie und Caritas für Flüchtlinge.

Eine regelmäßige stattfindende Veranstaltung mit den katholischen Pfarrgemeinden in Favoriten sind die Ökumenischen Bibelgespräche in Favoriten. Näheres dazu jeweils unter „Veranstaltungen“.

Wir sind der verläßlichste Partner im interreligiösen Dialog, der von der MA 17 in Wien-Favoriten geleitet wird. Dazu gab es auch einen Bericht samt Titelschlagzeile und Kommentar von der Bezirkszeitung im Juli 2018.

Am 17.1.2020 waren wir Gastgeber des zentralen Gottesdienstes des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) zum Tag des Judentums. Einen Bericht darüber, den Kurator Robert Colditz für die Zeitschrift “Dialog – DuSiach” des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit  geschrieben hat.


Glaube ist kein Einheitsbrei
– Erklärung des Presbyteriums unserer Pfarrgemeinde:

Das Presbyterium der Pfarrgemeinde H.B. Wien-Süd stellt fest, dass Vielfalt in religiöser und weltanschaulicher Hinsicht ein positiver Wert ist, den es aktiv wertzuschätzen gilt. Es ist gut, dass es verschiedene Weisen gibt evangelisch und christlich, bzw. auf andere Weisen von einer letzten Wirklichkeit überzeugt zu sein, solange es im Rahmen einer einander würdigenden Verbundenheit gelebt wird.

Einerseits erleben wir die Freude von Menschen, die endlich eine Kirche wie die unsere gefunden haben, andererseits müssen wir immer wieder Ignoranz und Unverständnis, warum es neben der Evangelischen Kirche A.B. noch eine Kirche H.B. gibt, aufklären und erfahren dabei, wie Vielfalt zu etwas Negativem verkehrt wird. Außerdem beobachten wir ein gesellschaftliches Klima, in dem statt Förderung von Wertschätzung von weltanschaulicher und religiöser Vielfalt oft genau das Gegenteil – auch von regierenden Politikern – verbreitet wird.

Wir ziehen daraus für uns den Schluss, selbst unsere Wertschätzung von weltanschaulicher und religiöser Vielfalt zu intensivieren in bestehenden und künftigen Kontakten mit unseren kirchlichen und gesellschaftlichen Partnern, z.B. in Kontakten mit nicht nur einer, sondern verschiedenen Moscheegemeinden als fixem Bestandteil unserer Konfirmations-, Jugend-, Chor- und allgemeinen Gemeindearbeit.

Und wir halten, wie eingangs bereits gesagt, fest, dass sowohl unser Glaube als das gesellschaftliche Zusammenleben es erfordern auf vielfältige Weise mit der gesellschaftlichen Vielfalt in einen einerseits grundlegend vertrauensvollen und andererseits dadurch auch kritischen Dialog zu kommen und diesen stetig weiterzuentwickeln.