Einfach einen Schritt weiter …

 

Vor 100 Jahren wurden sie gegründet, die drei evangelischen Pfarrgemeinden H.B. in Wien. Aber auch schon davor gab es reformiertes Leben in u. a. Favoriten, allerdings organisiert in nur einer „Evangelischen Pfarrgemeinde H.B. Wien“.

„Miteinander etwas anfangen können …“ – so lautete der Titel des ersten Beitrags, den ich für unser Erlöserkirche-Informationsblatt im Jahr 1990 geschrieben habe.

Nun teile ich zum letzten Mal meine Gedanken auf diesem Weg mit Ihnen. Nach 34 Jahren beende ich mit Ende August meine Tätigkeit in der Pfarrgemeinde H.B. Wien-Süd. 34 Jahre – eine lange Zeit, in der viel geschehen ist. Schon im Zusammenhang mit der 100 Jahr-Feier, aber auch jetzt, wo ich mit Sortieren, Ordnen und Archivieren beschäftig bin, kommen mir immer wieder andere Erlebnisse in den Sinn, die einfach zu den letzten drei Jahrzehnten dazugehört haben. Ich merke, dass ich gar kein Interesse daran habe, diese Erinnerungen zu werten, also ob sie gut oder weniger gut gewesen sind. Alle diese Momente, sie haben gezeigt, wofür unsere Gemeinschaft steht und was sie ausmacht. Und da gibt es viel zu erinnern und zu erzählen, eben darüber, was wir alles „miteinander anfangen“ konnten.

Abschied

Und so gefällt mir auch das Wort „Abschied“ nicht in Zusammenhang mit dem, was jetzt gerade geschieht. Sowohl die Pfarrgemeinde als auch ich, wir gehen weiter, auf jeweils eigenen Wegen. Beide, die Erlöserkirche und ich, haben wir Pläne für die Zukunft. Dadurch tritt die Bedeutung der Vergangenheit in den Hintergrund. Der Blick richtet sich auf das, was vor uns steht. Und das ist erfreulich, motivierend und, vor allem, von Hoffnung getragen. Von Hoffnung, die aus dem Glauben schöpft. Denn ohne den geht es nicht.

Motivation

Denn unser Glaube sagt uns auch, dass es nicht von uns abhängt, wie die Zukunft wird. „Denn Gott ist es, der in euch das Wollen und das Vollbringen bewirkt,“, meint der Apostel Paulus (Phil. 2, 13). Beides, Motivation und Ideen, wie dann auch Umsetzung der Pläne, ist ein Geschenk. Mit dem wir rechnen dürfen, bei allen neuen Schritten, die wir nun gehen werden.

Pfarrer Johannes Wittich