Hören und bewahren |
Wer über den Wielandplatz auf unser Gebäude zugeht, den begrüßen anstelle von Turm, Portal oder Glockengeläut die Worte des Propheten Jeremia (22,29) „Land, Land, höre des Herrn Wort!“ – künstlerisch im durchaus attraktiven Stil der Zeit gestaltet von Günter Baszel.
Das zeigt gleich allen, die es lesen: Wir sind eine Kirche des Wortes. Nicht irgendeines Wortes, sondern Im Lukasevangelium (11,28) heißt es: „Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren“. Hören und bewahren – das bringt also auch etwas, verspricht zumindest Jesus. Wir können und dürfen und sollen glauben und vertrauen, dass das Wort Gottes, das wir uns im Gottesdienst zusagen lassen und das wir – hoffentlich – auch hin und wieder selbst in der Bibel nachlesen, für uns etwas Gutes ist, nämlich Rat und Ermutigung, Abschied Und so gefällt mir auch das Wort „Abschied“ nicht in Zusammenhang mit dem, was jetzt gerade geschieht. Sowohl die Pfarrgemeinde als auch ich, wir gehen weiter, auf jeweils eigenen Wegen. Beide, die Erlöserkirche und ich, haben wir Pläne für die Zukunft. Dadurch tritt die Bedeutung der Vergangenheit in den Hintergrund. Der Blick richtet sich auf das, was vor uns steht. Und das ist erfreulich, motivierend und, vor allem, von Hoffnung getragen. Von Hoffnung, die aus dem Glauben schöpft. Denn ohne den geht es nicht. Zuhören ist wichtig Beim Hören auf Bibeltext und Predigt hört es aber auch nicht auf. Auch das einander Zuhören ist ein wichtiger, ja notwendiger, Teil einer christlichen Gemeinde. Das klingt hochgestochener als ich es meine; das Plaudern beim Kirchenkaffee ist schließlich auch Zuhören und Austausch. Ein Ohr und ein Herz haben für die Anliegen und Nöte der anderen und gleichzeitig die Gewissheit, die eigenen Anliegen oder Sorgen hörbar machen zu können. Die Hörenden und Bewahrenden das sind wir alle. Im Hören auf das Wort Gottes in der Predigt und im eigenen Bibellesen. Im Hören auf das, was wir einander erzählen und sagen. Offen für alle Für beides immer offen zu sein und dabei auch das Land rund um uns, die Region und Gesellschaft außerhalb unserer Gemeinde, nicht zu vergessen und zu übersehen, daran erinnert uns unser Kirchengebäude. Eine besondere Zeit das zu bedenken und sich darin zu üben zu hören und zu bewahren ist die Advents- und Weihnachtszeit, die vor uns liegt. Dass diese segensreich und einfach schön wird, wünsche ich euch und Ihnen von Herzen!. Leopold Potyka |