Nicht egal |
Nicht egalIm Jahr 2021 dürfen wir uns mit Gedanken über die Barmherzigkeit begleiten lassen. „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ – lautet die aktuelle Jahreslosung aus dem Lukasevangelium, eingebettet in der sogenannten „Feldrede Jesu“ über die Nächstenliebe bzw. Feindesliebe. Barmherzigkeit ist alsoMitgefühl anstelle von Ignoranz, Hilfe und Opferbereitschaft statt Gleichgültigkeit, Gutes anstreben statt bösen Bluts stiften, über seinen Schatten springen statt in Unersättlichkeit zu verkrümmen, Mitleiden statt sich selbst zu bemitleiden, das Herz zu öffnen und achtsam werden statt Ängste zu entwickeln, sich zu verschließen und zu sagen: es ist mir egal. Es kann uns nicht egal sein, weil wir Gott nicht egal sind! Er offenbart sich uns als der Gnädige, der Treue, der Geduldige und der Versöhnungsbedürftige. Der Höhepunkt von Gottes Barmherzigkeit zeigt sich in Jesus Christus, in seinem Tod und seiner Auferstehung. In Christus erbarmt sich Gott, holt seine Ebenbilder zu sich zurück, umarmt sie und sagt: es ist alles wieder in Ordnung. Oder wie bei Paulus steht: „Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht“ (Eph 2,4-5). Wie ist es mit „Nicht-egal“ zwischen uns Menschen?Seit einem Jahr müssen wir nicht über unsere Grenzen gehen um Barmherzigkeit üben zu können. Seit Beginn einer besonders schwierigen Zeit durch die neueste Pandemie können wir in unmittelbarer Nähe, in fast allen Lebensbereichen und einfachen Situationen Barmherzigkeit zeigen, indem wir aufeinander achten und dadurch uns gegenseitig beweisen, dass wir einander nicht egal sind! Auf diese gute Übung sollten wir in den hoffentlich bald besseren Zeiten auch nicht vergessen! Es ist NICHT EGAL!. Mag. Zsuzsanna Veis |