Benefizkonzert „Ukraine“

Details

  • Donnerstag | 14/04/2022
  • 19:00 - 20:00
  • Erlöserkirche

Bildquelle: Canva

 

 

 

Benefizkonzert „Ukraine“
Gründonnerstag, den 14. April 2022 um 19:00 Uhr,
in der Erlöserkirche

Der vollständige Konzerterlös geht an die Diakonie der Reformierten Kirche Transkarpatien (Westukraine).
Die transkarpatische Diakonie hat aktuell alle ihre Projekte auf die Betreuung von Kriegsflüchtlingen umgestellt.
Menschen in der Westukraine kämpfen mit Versorgungsnotlagen auf verschiedenen Ebenen und sind auf unsere Hilfe angewiesen. Das Diakonium der Evangelisch-Reformierten Erlöserkirche Wien-Süd bedankt sich für Ihren Beitrag!



Progamm:

HEINRICH IGNAZ FRANZ BIBER (1644-1704)
DIE PASSIONS-SONATEN
Aus den Mysteriensonaten für Violine und Basso continuo

Marianne Rônez – Barockgeige * Ernst Kubitschek – Orgel

Texte: Pfarrer Johannes Wittich

Christus betet am Ölberg
Lamento – Adagio

Geisselung Jesu
Allamanda / Variatio – Sarabanda / Variatio 1-3

Dornenkrönung Jesu
Sonata – Gigue / Double 1 und 2

Kreuztragung Jesu
Sonata – Courente / Double 1 und 2 – Finale

Kreuzigung Jesu
Præludium – Aria / Variatio1-5

Heinrich Ignaz Franz Biber war zu seiner Zeit einer der virtuosesten und prägendsten Geiger. Geboren in Böhmen verbrachte er den größten Teil seines Lebens in Diensten des Erzbischofs Max Gandolph in Salzburg, wo er am Dom als Kapellmeister wirkte. Die Mysterien-oder Rosenkranz-Sonaten nehmen in Bibers Kompositionen für Geige und geistliche Musik eine besondere Stellung ein. Vor jeder der insgesamt 15 Sonaten ist in der Handschrift, die in der Staatsbibliothek München aufbewahrt wird ein Medaillon eingeklebt, welches das Thema des Stückes illustriert. Nie vor und nie nach Biber wurden geistliche Themen in dieser äußerst knappen Form von Sonaten für eine Violine und Bass vertont. Sie werden sehr klangmalerisch intensiv dargestellt und wirken wie eine Art Meditation in Musik. Besonders deutlich und dramatisch ist dies in den fünf Sonaten der Passion zu hören. Biber verwendet auch eine besondere violinistische Technik: Jede Sonate hat eine andere Grundstimmung der Violine, d.h. die Saiten sind nicht in den üblichen Quinten, sondern in den Haupttönen der Tonart des Stückes gestimmt. Dadurch ergeben sich besondere Resonanzen im Instrument, der Klang wird bei höheren Stimmungen heller und bei tieferen dunkler. Besonders eindrücklich ist die Stimmung der Sonate Christus am Ölberg, wo im Stimmakkord sogar große Nonen versteckt sind und dadurch eine seltsam „unwirkliche“ Klangwelt entsteht, während bei der Dornenkrönung und der Geisselung die tiefste Saite fehlt und die Geige nur eine Oktave Umfang vom tiefsten zum höchsten Ton des Stimmakkordes hat – ein Kunstmittel um die Heftigkeit und auch den Spott eindrücklich zu gestalten. Die abschließende Sonate zur Kreuzigung ist der Normalstimmung am nächsten – der Bezug zum Menschen, der den Gottessohn peinigt ist damit hergestellt. Die Kreuzigung ist besonders klangmalerisch und entlässt uns atemlos mit dem Erdbeben und dem Grollen des Donners.