Ingrid Graf ist in Pension gegangen, sie war als Nachfolgerin von Ursula Kratky bis 28.2.2021 unsere Gemeindeschwester. Sie hält derzeit ehrenamtlich lediglich den Kontakt zu einigen wenigen Gemeindemitgliedern, die nur durch sie Kontakt zur Gemeinde haben. Ihr Nachfolger ist unser neuer diakonischer Referent, Sascha Skwortz, den Sie gerne kontaktieren können – sehen Sie dazu die Seite “Diakonischer Referent“.

 

Beitrag zur Pensionierung von Ingrid Graf am 1. Dezember 2020

Genau 12 Jahre und 1 Monat ist es her, dass Ingrid Graf bei uns als Gemeindeschwester zu arbeiten begonnen hat. Mit viel Engagement und Gespür besucht und betreut sie unsere Senior*innen. Damit ist nun leider (fast) Schluss – am 1.12.2020 hat sie ihren wohlverdienten Ruhestand angetreten.

Wichtig ist das „fast“! Denn bis wir eine/n Nachfolger*in gefunden haben betreut sie „ihre Senior*innen“ weiter. Besonders im Bereich der Betreuung älterer Menschen ist Kontinuität wichtig und wir Presbyter*innen und Diakon*innen sind Ingrid Graf dafür sehr, sehr dankbar.

Dieses Entgegenkommen zeigt auch ihr Verantwortungsbewusstsein, das sie die vielen Jahre bei uns gezeigt hat. Von ihren vielen Vorzügen möchte ich Gesprächsbereitschaft, Fleiß, Verlässlichkeit und den berühmten Schweizer Charme besonders hervorheben. Auch wenn ich nicht ihr direkter Vorgesetzter war und bin, habe ich die Zusammenarbeit mit ihr und die vielen interessanten Gespräche sehr genossen.
Das Presbyterium war sehr froh, dass sie sich im Mai 2014 bereit erklärt hat, auch die Kanzleivertretung zu übernehmen. Sie war immer zur Stelle, wenn Not an der Frau war und sie es sich nur irgendwie einrichten konnte.

Ich denke im Namen der ganzen Pfarrgemeinde sprechen zu können, wenn ich ihr alles Gute und einen angenehmen Ruhestand wünsche. Ihr und ihren Liebsten mögen noch viele, viele, viele schöne und gesunde Jahre geschenkt werden.

Weil sie ihre Tätigkeit bei uns fortsetzt werden wir uns nicht gänzlich aus den Augen verlieren, und das ist gut so.

Markus Rohrmoser


Interview mit Gemeindeschwester Ingrid Graf, Robert Colditz 2016

“Gemeindeschwester” kommt als Berufsbezeichnung heute selten vor. Wie erklärst Du Deinen Beruf?

Ich kontaktiere Menschen aus unserer Gemeinde zum 70. Geburtstag und stelle mich einmal vor. Daraus kann sich der Wunsch nach weiterer Begleitung entwickeln, auch bei besonders belastenden Lebenssituationen, wie Krankheit, Demenz, Verlust des Partners, Spitalsaufenthalte, Übersiedlung in ein Wohn- oder Pflegeheim. Ebenfalls wichtig ist mir der Kontakt zu den Angehörigen. So kommt es immer wieder vor, dass ich zur Sterbebegleitung gebeten werde. Die anschließende Trauerbegleitung gehört ebenfalls zu meiner Aufgabe.

Viele Gemeinden, auch unsere, haben einen ehrenamtlichen Besuchsdienst. Wie unterscheidet sich deine Arbeit von der der Ehrenamtlichen?

Ich vermittle Menschen an die Ehrenamtlichen unseres Besuchskreises, die sie dann besuchen können. Besonders achte ich darauf, dass sie gut zusammen passen. Ebenso sehe ich es als meine Aufgabe, die Ehrenamtlichen zu unterstützen.

Was ist Dir in Deiner Arbeit besonders wichtig?

Vertrauen aufzubauen ist mir sehr wichtig und die Menschen seelsorgerlich und psychologisch zu begleiten. Ich möchte ihnen das Gefühl geben, dass jemand für sie da ist.

Welche Fort- und Weiterbildungen hast du gemacht bzw. machst du gerade?

Aufgrund eines finanziellen Zuschusses von der Pfarre konnte ich folgende Weiter­bildungen besuchen:

  • Seminar zum Thema: „Jetzt stirbt so nach und nach der Krieg ….“ Von der Bedeutung der letzten Generation des zweiten Weltkrieges.
  • Einführungskurs Demenzbegleitung
  • Seminar: Spiritual Care – Eine neue interprofessionelle Disziplin und ihre Praxis-Bedeutung im Gesundheitswesen.
  • Grundkurs: „Das zielorientierte Kurzgespräch in Seelsorge und Beratung“
  • Wissenschaftliche Tagung des Kriseninterventionszentrum Wien zum Thema: „Krisenintervention: Zielgruppen – Orte – Methoden“
  • Seminar: Sterben und Tod als Thema von Beratungsgesprächen
  • Tagung: “ Leben“ Herausforderung zwischen Geschenk und Zumutung
  • Besuchsdienst-Leitungskurs
  • Zusätzlich nehme ich an den Austauschtreffen mit KrankenhausseelsorgerInnen und WegbegleiterInnen-Treffen der Geriatrieseelsorge teil.

Welche Rückmeldungen bekommst Du zu Deiner Arbeit?

Die schönste Rückmeldung ist für mich, wenn ich die strahlenden Menschen sehe und sie mir ihre Dankbarkeit zeigen, dass sie mit mir ihre Freuden und Sorgen teilen können.